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Quelle: si

Info

EUROPEADA zu Gast in Südtirol

 

In Europa gibt es über 400 Minderheiten, knapp 100 sind unter dem Dach der FUEN organisiert. Die Föderalistische Union Europäischer Volksgruppen (FUEN) wurde 1949 in Paris gegründet. Ziel der Union ist der Einsatz für die Erhaltung und Förderung der Identität, Sprache, Kultur, Rechte und Einzigartigkeit der europäischen Minderheiten.

Die abwechslungsreiche Geschichte Europas und die Neuordnungen des Kontinents nach den beiden Kriegen führten dazu, dass fast jeder siebte Europäer einer alteingesessenen Minderheit auf dem Territorium eines anderen Staates angehörte.

Daher machte die Sicherung der Identitäten und der Einsatz gegen die Assimilierung einen zähen Einsatz notwendig. Der Fall des Eisernen Vorhanges eröffneten neue Initiativen und ermöglichten neue Begegnungen.

Der Sport schafft solche Begegnungen, besonders der Fußball mit seiner flächendeckenden Präsenz. Die Idee mit einer Meisterschaft für Minderheiten die Aufmerksamkeit auf den sprachlichen und kulturellen Reichtum Europas zu lenken, schaffte schnell den Durchbruch.

Während eines FUEN Kongresses wurde bei einem Fußballspiel einer FUEN Auswahl gegen eine Mannschaftsauswahl der Name EUROPEADA geboren. Im Vorfeld der Fußball Europameisterschaft der Nationalmannschaften 2008 wurde dieser Name europaweit zu einem Begriff, als im schweizerischen Graubünden ein Fußballturnier, das für Auswahlmannschaften von Minderheiten organisiert wurde, unter dem Namen EUROPEADA ausgetragen wurde.

Die Schweiz mit seinen vier Landessprachen und das Gebiet mit den Rätoromanen als kleiner Minderheit waren Garant für eine gelungene Prämiere. Der Einladung der FUEN und der Lia Rumantscha, der Dachorganisation der romanischsprachigen Vereine als lokalem Organisator folgten siebzehn Auswahlmannschaften mit einigen Spielern aus dem Profibereich inklusive einer Frauenmannschaft. 

Erster Sieger wurde die Auswahl der Südtiroler, die im Finale die kroatische Minderheit in Serbien mit 1:0 bezwingen konnte. Die promeniente Unterstützung aus Sport und Politik, sowie die gelungene Mischung aus Musik, Folklore und kulturellem Austausch begeisterte Organisatoren und Teilnehmer.

Beflügelt durch diesen Erfolg wurde beschlossen, diese Veranstaltung alle vier Jahre stattfinden zu lassen, selbstbewusst sollte sie zeitgleich mit der UEFA Europameisterschaft zur Austragung kommen. Die zweite Ausgabe im Jahr 2012 wurde in der zweisprachigen Lausitz, dem deutschen Grenzgebiet zu Polen und Tschechien, ausgetragen.

Organisiert wurde sie von der Domowina, dem Bund Lausitzer Sorben, diesmal spielten schon neunzehn Mannschaften aus zwölf europäischen Ländern um den Titel, das inzwischen ausgefeiltere Reglement schränkte die Teilnahme auf die besten Amateurspieler ein. Wieder wurde es eine tolle Mischung aus Begegnung und Sport. Den deutschsprachigen Südtirolern gelang mit einem 3:1 Sieg gegen die Roma aus Ungarn die erfolgreiche Titelverteidigung.

2016 kommt das Turnier nach Südtirol, erstmals werden 24 Männerteams teilnehmen, dazu wird auch ein Turnier für sechs Frauenteams organisiert, gemeinsam von den deutschsprachigen Südtirolern und Ladinern, die hier leben. Die EUROPEADA 2016 wird vom 18. bis zum 26. Juni 2016 in acht Spielorten im Puster- und Gadertal ausgetragen.

Am Männerturnier nehmen teil:

Lausitzer Sorben, Dänen in Deutschland, Nordfriesen (GER)

Roma, Slowaken in Ungarn, Ungarndeutschen (HUN)

Ungarn in Rumänien, Aromunen (ROU)

Russlanddeutsche (RUS)

Kärntner Slowenen (AUT)

Rätoromanen (SUI)

Okzitaner (FRA)

Deutsche in Dänemark (DAN)

Manx (GBR)

Krimtataren (UKR)

Türkische Minderheit von West-Thrakien (GRE)

Minderheitenauswahl Estland (EST)

Deutsche in Polen (POL)

Ungarn in der Slowakei (SVK)

Serben in Kroatien (CRO)

Kroaten in Serbien (SRB)

Deutschsprachige Südtiroler (ITA)

Ladiner (ITA)

Zimbern (ITA)

 

Am Frauenturnier nehmen teil:

Okzitanier (FRA)

Lausitzer Sorben (GER)

Russlanddeutsche (RUS)

Rätoromanen (SUI)

Deutschsprachigen Südtiroler (ITA)

Ladiner (ITA)