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Hungarian Gipsy National Football Team

 

Die Auswahl „Hungarian Gipsy National Football Team“ vertritt die Sprachminderheit der Roma in Ungarn. Die Volksgruppe der Roma hat ihre Wurzeln in Nordindien, das sie im Zuge von Kriegen und Verfolgungen verließen. Sie zogen auf den europäischen Kontinent und machten sich dort sesshaft. Doch sie kamen spät, als sich die Grundzüge der späteren Staaten schon gebildet hatten. Und sie waren kein Kriegsvolk, so verfügten sie nie über ein Mutterland und waren so eigentlich nirgends richtig zu Hause. Sie werden als Diaspora-Ethnie bezeichnet, die über ein starkes Volks-, aber kein Nationalbewusstsein haben. Spätestens seit dem 16. Jahrhundert wurde Ungarn so etwas wie ihre Heimat, denn ihre Lebensweise und Kultur mit einer leichten hinduistischen Einfärbung wurden dort angenommen. So bestimmte einer der ältesten Schutzbriefe, jener von König Sigismund aus dem Jahre 1423 "wir ordnen an, ihr sollt auf diese Weise schützen den Woiwoden Ladislaus (László Vajda) und die "Zigeuner", welche ihm unterthan sind, ohne Hindernis und Beschwernis hegen und erhalten; - ja sogar wollt ihr sie vor allen Unzuträglichkeiten und Ärgernissen schützen". Während der türkischen Kriege machten sich die Roma als Handwerker nützlich und erfüllten in der Waffenverarbeitung einen unerlässlichen Dienst.  Franz Liszt erwähnte die beispiellose Gastfreundschaft der Ungarn, die wohl auch auf ihre nützlichen Dienste zurückzuführen war. Er bewunderte aber auch ihre musikalischen Fähigkeiten, deren Ursache er im integrativen Geist der Ungarn wähnte. "Zigeunerkapellen gehörten zur zum kulturellen Export aus Ungarn in die Konzerthallen Europas. So galten die Roma in Ungarn im Vergleich zu anderen Regionen Europas als gut integriert und gesellschaftlich anerkannt. Mit dem beginnenden 19. Jahrhundert nahm eine schwierige Zeit mit Diskriminierung und Verfolgung ihren Lauf. Während der deutschen Besatzung Ungarns im zweiten Weltkriegs wurden bis zu 30.000 Roma in Konzentrationslager transportiert, nur einige tausend kehrten lebend zurück. Nach dem Krieg ermöglichte die wirtschaftliche Entwicklung, dass die meisten Roma einen Arbeitsplatz fanden. Abder der wirtschaftliche Niedergang in den späten 80-er Jahren traf sie wegen des geringen Bildungsstandes besonders hart. Zeitweise waren mehr als zwei Drittel von der Arbeistlosigkeit betroffen. 1993 wurden die Roma von ungarn zwar als ethnische Minderheit anerkannt, die nach rechts gerückte Gesellschaft des Landes fand ab 2007 in den Roma immer wieder ein willkommenes Feindbild, was 2008 in mehreren Gewalttaten gipfelte. So wurde die Lage in Ungarn zum Gegenstand einer Erklärung der Europäischen Justizkommission. Die Roma in Ungarn leben über das ganze Land verteilt und stellen aktuell mit etwa 600.000 Menschen die größte Minderheit in Ungarn. Ihre Muttersprache ist mit vielen ungarischen Elementen gemischt, ihr Gebrauch geht immer mehr zurück, viele der Roma sehen inzwischen ungarisch als ihre Muttersprache an. Aktuell stellt diese Volksgruppe zwei von 22 ungarischen Abgeordneten zum Europäischen Parlament.     

 

Hungarian Gypsy National Football Team bei der EUROPEADA

Die Roma aus Ungarn nahmen sehr erfolgreich an den bisherigen EUROPEADA teil: 2008 belegten sie den 3. und

2012 den 2. Platz.

 

Der Kader für die EUROPEADA 2016

Tor: Máte Gábor (Békéscsaba 1912 Elöre SE), Dávid Puporka (Somos FC), Zoltán Borbély (Békéscsaba Jamina SE)

Abwehr: György Juhász (Békéscsaba 1912 Elöre SE), Donát Nyisalovits (Putnok SE), Dávid Debreceni (Somos FC), Sándor Németh (Oroszlány FC), Imre Bajnók (Füzes-Gyarmat SK), Tamás Sárközi (Kisterenye SE)

Mittelfeld: Roland Szabó (Szekszárd UFC), Milán Tarlósi (Somos FC), Róbert Zsarnai (Kazinc-Barcika SC), Péter Samu (Bátaszék SE), József Kertész (Őcsény SC), Béla Lakatos (Kazinc-Barcika SC), Ignácz Irhás (Kazincbar-Cika SC)

Angriff: Patrik Tarlósi (Somos FC), Ádám Lajos Bakk (Füzes-Gyarmat SK), Csaba Bencsik (Békéscsaba 1912 Elöre SE), Ádám Viczián (Békéscsaba 1912 Elöre SE)

 

 Máté Zsilnszki (Békéscsaba 1912 Elöre SE), Dániel Petruska (Móri FC)

 

 Károly Földesi (Cheftrainer), Antal Schöffer (Co-Trainer), István Mezei (Team Leiter), Zsolt Hegedüs (Zeugwart)