Südtirol (F)
Die Auswahl "Südtirol (F)" vertritt die deutschsprachige Minderheit in Südtriol beim Frauenturnier. Der Status als Minderheit der fast ausschließlich deutsch und ladinischsprachigen Südtiroler zeichnete sich mit dem Ende des ersten Weltkrieges ab. Die Verbünden England und Frankreich hatten nämlich dem zunächst neutralen Italien für den Kriegseintritt auf ihrer Seite bei einem Sieg neben verschiedenen italienischsprachigen Gebieten, die zum Habsburgerreich gehörten, auch Südtirol versprochen. Das Gebiet konnte bis zum Kriegsende zwar vom Österreichischen Heer gehalten werden, mit der Niederlage zeichnete sich immer mehr das Risiko einer Teilung Tirols ab. Die Tiroler drängten auf Anwendung von Punkt 9 des Punkteprogramms des amerikanischen Präsidenten Wilson, der die Berichtigung der Grenzen Italiens nach klar erkennbaren Nationalitätenlinien vorsah. Die Hoffnung auf dessen Anwendung schwand nach der Unterzeichnung des Waffenstillstandes, denn nun konnten die italienischen Truppen ungehindert in das bis dahin nicht eroberte Gebiet vordringen. Man versuchte zwar die drohende Annexion zu verhindern, aber in der Friedensverhandlungen von St. Germain bei Paris war es für Italien leicht, den südlichen Teil Tirols zugesprochen zu bekommen. Am 10. September 1919 musste der Österreichische Staatskanzler Renner den Friedensvertrag unterschreiben, der ohne jede Schutzklausel Südtirol dem Staat Italien zuteilte. Am 10. Oktober 1920 kam es zur definitiven Einverleibung Südtirols durch das italienische Parlament (Auszüge aus "Unsere Geschichte" von Martha Stocker).
Trotz großer Anstrengungen in der Zeit des Faschismus und nach dem zweiten Weltkrieg die deutschsprachige Bevölkerung durch starken Zuzug italienischsprachiger Bürger aus dem Staatsgebiet zu assimilieren, ist es in zähem Kampf gelungen, eine weitreichende Autonomie mit Schutzbestimmkungen zu erwirken und die Volksgruppe zu erhalten. Heute zählt die deutschsprachige Bevölkerung in Italien etwa 350.000 Personen, aufgeteilt auf die gesamte Provinz Bozen - Südtirol mit der Hauptstadt Bozen.
Südtirol (F) bei der EUROPEADA
Bei den bisherigen Ausgaben gab es noch kein Frauenturnier
Der Kader bei der EUROPEADA 2016
Trainerin Ulrike Sanin, Co-Trainer Alex Gallmetzer und Teammanagerin Petra Sanin haben folgende Spielerinnen in den Kader berufen:
Tor: Manuela Kosta (Pfalzen), Andrea Rogen (Natz)
Abwehr: Daniela Consolati (Unterland), Manuela Ladstätter (Brixen Obi), Ivonne Landthaler (Pfalzen), Desiree Righi (CF Südtirol), Veronika Winkler (Riffian)
Mittelfeld: Verena Erlacher, Katrin Plankl (beide CF Südtirol), Denise Ferraris (Unterland), Sonja Kiem (Red Lions Tarsch), Daniela Kofler (Obermais), Nadine Nischler (1. FC Nürnberg)
Angriff: Hannah Bielak (Brixen Obi), Anna Katharina Peer (Unterland), Katharina Pföstl (Obermais), Stefanie Reiner (Sterzing)